Mit einem Festakt in der neuen „Wirkstatt“ in Ulmerfeld-Hausmening feierte der Feuerwehrabschnitt Amstetten-Stadt mit Vertretern der acht Feuerwehren, von Politik und Behörden sein 50-Jahr-Jubiläum. Vor einem halben Jahrhundert kamen die freiwilligen Feuerwehren Amstetten, Edla-Boxhofen, Greinsfurth, Preinsbach und Ulmerfeld-Hausmening zum neuen Abschnitt zusammen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner würdigte in einer Grußbotschaft die überregionale Bedeutung des Abschnitts: die Spezialkräfte und die gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe seien weithin bekannt.
Abschnittsfeuerwehrkommandant Stefan Schaub, sein Stellvertreter Christoph Stockinger und Verwalter Thomas Griessenberger luden drei ältere Feuerwehrmitglieder ein, die einen Rückblick hielten und von besonderen Erlebnissen und Einsätzen berichteten. Helmut Beyrer, Friedrich Weinstabl und Andreas Dattinger, Kommandant der FF Amstetten, erzählten u.a. von Großbränden, wie jenem bei der Mondi-Neusiedler vor 21 Jahren, oder Hochwasserkatastrophen. Dabei wurde auch betont: Man wuchs bald zur Gemeinschaft Abschnitt Amstetten-Stadt zusammen, es zählte nicht mehr nur die eigene Feuerwehr, sondern das Gemeinsame. Auch wenn die Sitzungen dafür oft anfangs lange dauerten. Oft seien die Einsätze langwierig gewesen, wobei man viel Urlaub und Freizeit investierte. Auch von gefährlichen und fordernden Begebenheiten wurde erzählt, etwa bei einem schweren Busunglück. Die Kooperation zwischen den acht Feuerwehren, die Gründung von Feuerwehrjugenden, die Landesfeuerwehrbewerbe 2008 in Amstetten, die Einführung von großen Festen zur Finanzierung von Feuerwehrausrüstungen, Hochwasserkatastrophen und zuletzt Corona haben den Abschnitt „auf Trab gehalten“. Schwere Bergungen auf der Westautobahn seien in letzter Zeit weniger geworden, außerdem sind im westlichen Mostviertel jetzt mehr Feuerwehren auf der Autobahn unterwegs, die die Einsätze mehr aufteilen.
Es wurde eine Chronik herausgegeben, die vom jungen Abschnittssachbearbeiter Feuerwehrgeschichte, Julian Blaschek, und Verwalter Thomas Griessenberger erarbeitet wurde. Darin gibt es einen umfassenden Blick in die Historie des Abschnitts.
Abschnittskommandant Schaub war froh, den Abschnittsfeuerwehrtag – noch dazu den 50. – nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause endlich wieder abhalten zu können. Das sei eine Rückkehr zur Normalität und Begegnungen und „Präsenz-Kameradschaft“, sei den Feuerwehrmitgliedern einfach wichtig. Der Abschnitt zählt acht Feuerwehren und hat 601 Mitglieder, was ein Plus von 39 gegenüber dem Vorjahr ist. 1.070 Einsätze – darunter 27 Brände – galt es im Vorjahr zu bewältigen, 10.675 Einsatzstunden wurden verzeichnet. Allein am 18. Juli gingen in der Bezirksalarmzentrale Amstetten über 520 Anrufe innerhalb von nur zwölf Stunden ein. Schaub: Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Amstetten funktioniert sehr gut. Wichtige waren im Vorjahr die Gründung von zwei Kinderfeuerwehren und der Aufbau von neuem Hochwasserschutz, so Schaub. Er kündigt auch eine digitale Offensive an.
Amstettens Bürgermeister Christian Haberhauer und Schaub lobten die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Feuerwehrabschnitt. Haberhauer sieht für die Feuerwehren u.a. die Entstehung zweier Wirtschaftsgebiete in Amstetten sowie Waldbrände aufgrund von Trockenheit als Herausforderungen an. Er zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Feuerwehren und dankte für die engagierte Jugendarbeit. Weiters sei der Bürgermeister froh, dass nun wieder Zeltfeste abgehalten werden können und die Feuerwehren sind umfangreich im Festreigen 50 Jahre Großgemeinde eingebunden.
Landtagsabgeordnete Michaela Hinterholzer erinnerte: „Die Pandemie hat euch viel abverlangt, doch die Feuerwehren waren immer einsatzbereit.“ Man habe Bedenken gehabt, dass die Feuerwehrmitglieder nicht zum Feuerwehrwesen mit den anstrengenden Übungen und Einsätzen zurückkommen, „aber sie sind zurückgekommen“. Auch das wesentliche Element der Kameradschaft würde nun wieder gepflegt. Der Abschnitt Amstetten-Stadt sei besonders schwierig: „In der pulsierenden Stadt“ gibt es unter anderem zwei Kliniken, Eisenbahn, viele Betriebe und zahlreiche Gefahrenquellen.
Auch Landtagsabgeordnete Kerstin Suchan-Mayr verwies auf die Herausforderungen für das Feurwehrwesen, zuletzt sei Corona hinzugekommen. Mit der Einführung von Kinderfeuerwehren setze man wichtige Schritte. Sie überbrachte auch Dankesworte für die Mithilfe bei der Bekämpfung des Waldbrandes im Rax-Gebiet, das sei überregional gewürdigt worden.
Weitere Grußworte kamen von Bezirkshauptfrau-Stv. Nikolaus Seitschek und Bezirksfeuerwehr-Verwalter Florian Kammerhuber.