Abschnittsfeuerwehrkommandant-Stv. Christoph Stockinger und Abschnittsfeuerwehrkommandant Stefan Schaub
„Die Wochen vor dem Heiligen Abend sind für die Menschen Wochen der Besinnung und des Zusammengehörens. Beliebt sind Kerzen oder offene Feuer bei Adventfeiern. Jedes Jahr um die Advent- und Weihnachtszeit – wie auch um Silvester – ereignen sich zahlreiche Brände, die meist durch Unachtsamkeit, Risikounterschätzung und unsachgemäßen Umgang mit offenen Flammen herbeigeführt werden“, erinnert der Amstettner Abschnittsfeuerwehrkommandant Stefan Schaub, der auch Experte für Vorbeugenden Brandschutz im Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten ist. Er testete, wie rasch etwa Adventkranz in Brand geraten kann.
800 Grad Hitze beim Adventkranz
Viele Menschen lieben es, ihre Heime in der Vorweihnachtszeit zu schmücken, Adventkränze werden aufgestellt, Duftkerzen angezündet. Oft werden die entstehenden Temperaturen von Kerzen unterschätzt. Nicht weniger als 600° bis 800° Celsius entwickeln die Bereiche außerhalb der gelbleuchtenden Flamme. Diese Strahlungswärme entzündet bereits im Abstand von mehreren Zentimetern Vorhänge, Gestecke, Servietten und Tischdecken.
Damit die Vorweihnachtszeit nicht zur Tragödie wird, gibt Schaub Tipps des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes weiter:
Kerzen und Adventkranz
Brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen (auch nicht kurz) und nur in standfesten Kerzenständern verwenden. Lassen Sie den Adventkranz nicht aus den Augen, wenn Sie die Kerzen entzünden. Sollte eine Kerze zu weit abbrennen, können Sie im Ernstfall sofort eingreifen. Je trockener bzw. dürrer Zweige sind, desto höher wird die Brandgefahr. (Auf das „Nadeln“ achten).
Hilfreiche Tipps:
– Lassen Sie brennende Wachskerzen niemals unbeaufsichtigt. Dürre Bäume brennen wie Zunder, der Abbrand erfolgt mit rasanter Geschwindigkeit. Daher bald entfernen, keinesfalls mehr die Kerzen anzünden. Immer einen Feuerlöscher bzw. Eimer mit Wasser in der Nähe bereithalten.
– Rauchwarnmelder in der Wohnung (im Haus) verringern das Risiko einer unbemerkten Brandausbreitung enorm, weil sie rechtzeitig Alarm geben. Die „kleinen Lebensretter“ gibt es günstig im Fachhandel.
Besondere Vorsicht ist geboten!
– Wer mit Kindern feiert, sollte diesen die Gefahr, die vom Feuer ausgeht, unbedingt verdeutlichen. Feuerzeuge und Streichhölzer sollten für Kinder unerreichbar aufbewahrt sein.
– Kinder über das richtige Verhalten im Brandfall informieren (z.B. Notruf absetzen).
Im Falle des Falles – Ruhe bewahren – Notruf 122
– Mit Wasser oder Feuerlöscher sofort löschen.
– Wenn der Löschversuch misslingt, den Raum – die Wohnung – das Haus sofort verlassen, Türen zum Brandraum schließen, Feuerwehr alarmieren (Notruf 122), Mitbewohner bzw. Nachbarn warnen, Feuerwehrkräfte an markanter Stelle (z.B. beim Haustor) erwarten und einweisen.